Workshop vom Marburger Bündnis gegen Krieg
Sicherheit neu denken: Von der militärischen zur zivilen Sicherheitspolitik

Die Tagesveranstaltung will die eigene Meinungsbildung durch Informationen und Impulse fördern. (Grafik: Marburger Bündnis Nein zum Krieg)

Das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ veranstaltet am 26. November von 10 bis 16 Uhr einen öffentlichen Workshop in den Räumen des Philippshauses. Ralf Becker, als Koordinator der zivilgesellschaftlich-kirchlichen Initiative „Sicherheit neu denken“, leitet den kostenlosen Workshop. Dazu sind alle Interessierten eingeladen, um Anmeldung wird gebeten.

Der Workshop soll der vertiefenden Auseinandersetzung mit dem friedenspolitischen Szenario „Sicherheit neu denken: Von der militärischen zur zivilen Sicherheitspolitik“ dienen. Dieses hat die Arbeitsstelle Frieden der Badischen Landeskirche entwickelt. Es zeigt in verschiedensten Bereichen konkrete Schritte zur Ablösung militärischer Konfrontationspolitik durch eine zivile Politik nachhaltiger und solidarischer Friedenssicherung auf lokaler und internationaler Ebene auf.

Das Szenario wurde bereits zweimal in Marburg vorgestellt und ist zwischenzeitlich weiterentwickelt worden. Laut Organisator*innen kann es in Marburg an wichtige städtische Beschlüsse und Entwicklungen anknüpfen, die thematisch unmittelbar damit verbunden sind. Im Jahr 2009 wurde Marburg der Jahrestitel „Hauptstadt des Fairen Handels“ verliehen; seit 2016 gehört die Stadt Marburg der Bewegung der „Mayors for Peace“ an; im November 2017 hat das Stadtparlament nach ausführlicher Diskussion mehrheitlich eine Teilnahme an der „Gelbe Schleifen“-Aktion abgelehnt; mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 22.02.2019 unterstützt die Universitätsstadt Marburg den „ICAN-Städteappell“ zur Unterzeichnung des Internationalen Atomwaffenverbotsvertrags; im September 2021 wurde der Marburger Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies gemeinsam mit Äbtissin Mechthild Thürmer und der Initiative „Seebrücke“ mit dem Göttinger Friedenspreis ausgezeichnet.

Die Initiative „Sicherheit neu denken“, die sich auf eine nachhaltige Zusammenarbeit zivilgesellschaftlicher wie auch kirchlicher Gruppen auf lokaler und überregionaler Ebene und deren Einwirkung auf politische Entscheidungsträger gründet, findet in unserer Stadt mit ihrer Vielfalt an zivilgesellschaftlichen Initiativen einen besonders fruchtbaren Boden. Die intensive Arbeit im geplanten Workshop wird das weiter fundieren und die Perspektive für weitere Vernetzung und konkrete inhaltliche Maßnahmen zu seiner Umsetzung aufweisen. Das Motto „Marburg erfinden“ wird hier paradigmatisch für die Erarbeitung lokal verankerter und zugleich überregional wirksamer Schritte hin zu einer ökologisch nachhaltigen und friedensfähigen Zukunft.

Zum Referenten

Ralf Becker von der badischen Landeskirche, Koordinator der zivilgesellschaftlich-kirchlichen Initiative „Sicherheit neu denken“, hat von 1994-1998 die Kampagne www.erlassjahr.de mit konzipiert, gegründet und geleitet, die als kirchlich-zivilgesellschaftliches Bündnis 1999 einen G8-Gipfelbeschluss zur Entschuldung von Entwicklungsländern erreichte. Von 1998 bis 2001 arbeitete er für die Studie Zukunftsfähiges Deutschland, danach für die Initiative Zukunft des Katholisch-Sozialen Instituts Bad Honnef. Von 2012 bis Mitte 2019 koordinierte er den Verein www.gewaltfreihandeln.org, der bundesweit Friedensfachkräfte auf christlich-spiritueller Grundlage ausbildet.
Gefördert durch:
Projektträger*in
Veranstaltungsort
Philippshaus
Universitätsstraße 32
35037 Marburg
Google Maps
Marburger Bündnis Nein zum Krieg

Gewaltfreiheit

Friedensarchitektur

Sicherheit

Frieden

Krieg

Waffen

Sicherheitspolitik

© Januar 2022 - marburg800