Umfrage, Vorträge und weitere Veranstaltungen
Glück und Gemeinwohl im Fokus
Was ist Glück? Woran wird Lebensqualität festgemacht? Was ist für die Menschen wichtig?
2017 war Christian Felber, Mitgründer der Gemeinwohl Ökonomie Bewegung, in Marburg. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies sprach damals davon, man könne auch in Marburg einen Index etablieren, der das „Bruttosozialglück“ oder das „Kommunalglück“ abbildet. Diesem Gedanken eines kommunalen Zufriedenheits-, Gemeinwohl-, Glückswerts möchte die Gemeinwohl Ökonomie Regionalgruppe Lahn-Eder näherkommen.
Weltweit findet eine Suche nach „neuen nachhaltigen Wirtschaftsmodellen“ (EU- Kommission) statt, diverse Kriterien (SDGS) zur Messung dessen, was wirklich zählt, werden entwickelt. Auf kommunaler Ebene ist es einfacher, sich auf Kriterien und Verfahren zu einigen – und die Bürger*innen dabei mitzunehmen.
Marburg ist eine Stadt mit höchster Lebensqualität, eine Gemeinwohl-Stadt könnte die nächste Stufe sein. Initiiert durch die Gemeinwohl-Ökonomie Lahn-Eder, und unterstützt und mitorganisiert durch das Amt für Regional- und Wirtschaftsentwicklung der Stadt Marburg, wird bis zum Herbst 2022, zusammen mit Bürgern und Bürgerinnen, eine Befragung der entwickelt, die die Zufriedenheit in der Stadt misst und als Grundlage eines Index dienen kann. Begleitet wird der Entwicklungsprozess durch Veranstaltungen, die das Thema „Glück“ und „gelingendes Leben“ zum Gegenstand haben.
Warum ein Index?
Die Menschen wissen am besten, wie es ihnen geht, wo etwas fehlt und was bereits gut ist. Politik und Verwaltung können nicht alles im Blick haben. Ökonomische Daten bilden nur einen kleinen Teil des Lebens ab. Die Bevölkerung ernst zunehmen heißt, sie zu hören und sie teilhaben zu lassen. Erweiterte Partizipation ist die Zukunft der Demokratie. Die regelmäßige Erhebung eines Glücksindex soll Aussagen über Defizite und Pluspunkte in Marburg (inkl. stadtteilbezogener Aussagen) liefern. Die Ergebnisse der Befragungen können der Verwaltung und der Politik als Ansatzpunkte für ihre Arbeit zur Steigerung der Lebensqualität in Marburg dienen. Gleichzeitig soll die Befragung ein partizipativer Prozess sein: Die Meinung der Bürger*innen zählt und wird gehört!