Gartenarbeit und Vorträge
Natur und Religion: Ein Projekt zur interreligiösen Gartenarbeit

Interreligiöse Jugendgruppen widmen sich der Gartengestaltung des Gartens der Moschee bei St. Jost unter Anleitung eines Gärtnermeisters. Während der Arbeit machen sich die Jugendlichen in angeleiteten Gesprächsgruppen Gedanken zu den Themen Religion, Natur und Nachhaltigkeit. Zum Abschluss wird eine Veranstaltung zum Thema „Religion und Natur“ mit Vertreter*innen der Marburger Religionsgemeinschaften erfolgen.

Mit der Planung des Gartens, der in den letzten Jahren als Marburger Projekt entstandenen Moschee bei St. Jost, soll verschiedenen Aspekten des interreligiösen wie -kulturellen Dialogs Rechnung getragen werden. Drei Pflanzen stehen hierbei im Mittelpunkt, die einen besonderen Stellenwert in allen drei abrahamitischen Religionen genießen.

Olive und Feige als Bepflanzung der dekorativen Holzpflanzkübel an den Eingangsportalen, lassen, beginnend bei der Aussendung der Taube durch Noah am Ende der Sintflut, zahlreiche Assoziationen aufleben. So entwickelte sich der Olivenzweig als internationales Friedenssymbol. Insbesondere aber auch in der islamischen Tradition genießen diese beiden Pflanzen ein hohes Ansehen. So sind ihnen die Eingangsverse von Koran 95 (Die Feige) gewidmet.

Mit der Rose als zentrales Element der Beetgestaltung im Eingangsbereich der Moschee, wurde eine weitere wichtige Pflanze nicht nur der islamischen Tradition gewählt. Der berühmte Gelehrte Avicenna (Ibn Sina) widmete allein der Heilwirkung der Rose ein ganzes Buch. Rosenwasser und Rosenöl sind noch heute in der islamischen Welt verbreitet und beliebt als Heil- und Duftmittel. Eine besondere Rolle spielt die Rose in der islamischen Mystik. Die Rose gilt als die wahre Manifestation des göttlichen Glanzes des Ganzen, des Vollkommenen.

Für die Bepflanzung der Außenanlage der Marburger Moschee wurde mit der Sorte „Rose de Resht“ eine besonders reich blühende und stark duftende Damaszener Rose ausgewählt, die zudem besonders schädlingsresistent ist.

Im Marburger Kontext kann mit der Wahl der Rose ein weiterer Aspekt des interreligiösen Dialogs hervorgehoben werden. Der „Garten des Gedenkens“, der Ort der zerstörten, alten, Marburger Synagoge ist ebenfalls mit zahlreichen Rosen gestaltet. Die Rose ist ebenfalls das Wahrzeichen der Heiligen Elisabeth und somit kann der lebendige Dialog der Religionen in Marburg durch die Gestaltung des Moscheegartens auch grün und nachhaltig repräsentiert werden.

Projektträger*in
Förderverein für das Marburger Kultur- und Bildungszentrum mit Moschee
www.foerderverein-moschee-marburg.de
Veranstaltungsort
Marburger Moschee e.V.
St. Jost 17
35039 Marburg
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© Januar 2022 - marburg800