Großes Mitmach-Projekt des Stadtjubiläums bis in den Herbst unterwegs
Fotobus auf Tour durch Marburgs Stadtteile
D„Mit dem Fotobus organisieren der Verein KulturNetzwerkFotografieMarburg und die FotoCommunity ein wunderbares Projekt: Es bindet alle Stadtteile in die Aktivitäten von Marburg800 ein, denn unser Jubiläum wollen wir nicht nur in der Kernstadt feiern“, betont Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Und das ziehe sich als Prinzip quer durch das Jubiläumsprogramm. Ob Verein, Kita, Schule oder Feuerwehr, ob einzelne Fotograf*in oder Gruppe – alle seien eingeladen, Fotografie zu zeigen, zu erleben und zu gestalten, freut sich Jubiläumsbüroleiterin Kariona Kupka-Stavrou auf das facettenreiche Programm.
„Der Fotobus wird immer für acht bis zehn Tage an einem zentralen Platz in den Stadtteilen stehen“, informiert Andreas Maria Schäfer vom KNFM.
Bürgermeisterin und Stadtwerkedezernentin Nadine Bernshausen eröffnet Fotobus
"Dieses Projekt wäre ohne das Engagement Vieler nicht zustande gekommen", galt der herzliche Dank von Bürgermeisterin und Stadtwerkedezernentin Nadine Bernshausen zur Eröffnung allen Beteiligten. "Vereine, Kindergärten, Schulen sowie einzelnen Fotografen und Fotografinnen werden mit Unterstützung des KulturnetzwerksFotografieMarburg zeigen, wie viele Facetten die Fotografie besitzt und welch kreatives Potenzial die Stadtteile aufbringen", hob sie hervor. Dass dieses Projekt in einem Bus der Stadtwerke die Menschen in den Stadtteilen verbinde und erreiche, passe wunderbar. Denn das sei auch für Stadtwerke ureigenste Aufgabe. Neben Bernshausen freuten sich Stadtwerke-Geschäftsführer Holger Armbrüster, für die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen Geschäftsführer Matthias Haupt und seine Stellvertreterin Nicole Schlabach sowie für den KNFM-Vorstand Cordula Schlichte über den gelungenen Auftakt des Jubiläumsjahres.
Zum Start hatten sich das KulturNetzwerkFotografieMarburg und die FotoCommunityMarburg ein besonderes Programm einfallen lassen. Um 15 Uhr wurde der Bus mit der Ausstellung „Stadtteilimpressionen“ vor über 50 Besucher*innen vor dem Erwin-Piscator-Haus am 28. März feierlich eröffnet. 21 Fotograf*innen beider Vereine waren unterwegs, um jeden der 21 Stadtteile charakteristisch mit einem Motiv zu erfassen. Denn nach dem Auftakt geht es bis zum Herbst auf Tour in die Stadtteile. Gleich am 28. März gehörten in der Biegenstraße auch zwei inklusive Führungen durch die Ausstellung im Bus zum Angebot. Weiter sorgten eine Fotobox und ein Riesenmemory für Abwechslung.
Mit dabei sein werden bei der anschließenden Tour in den nächsten Monaten die Ortsteile Bauerbach, Bortshausen, Cappel, Cyriaxweimar, Dagobertshausen, Dilschhausen, Elnhausen, Ginseldorf, Gisselberg, Haddamshausen, Hermershausen, Marbach, Michelbach, Moischt, Richtsberg, Ronhausen, Schröck, Stadtwald, Waldtal, Wehrshausen und Wehrda. Der Kontakt wurde laut Schäfer vorab hergestellt. Für alle 21 Stadtteile wurden bereits feste Zeitfenster vereinbart, die auf www.knfmev.de/fotobus-standorte immer aktuell abrufbar sind.
„Wir wollen uns gemeinsam an Geschichte erinnern, uns gemeinsam mit der Gegenwart beschäftigen, gemeinsam über alle Grenzen hinweg feiern und gemeinsam Gedanken machen, wie wir in Zukunft zusammenleben wollen“, so Oberbürgermeister Spies. Der Fotobus stehe sinnbildlich für diesen Zusammenhalt, durch persönliche Begegnungen in allen Stadtteilen.
Jeweils 8 bis 10 Tage vor Ort
"Unsere Stadtteile gehören zu uns. Zusammen sind wir Marburg800“, betont Spies. Auch Andreas Bartsch, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Marburg-Biedenkopf, ist begeistert: „Uns hat das Projekt mit seinem Bezug zur Region, insbesondere zu den Stadtteilen, bei der Beantragung von Spendenmitteln für Marburg800 sofort überzeugt und wir konnten die Sparkassen Kulturstiftung Hessen-Thüringen gewinnen, sich als Hauptunterstützer an dem Projekt zu beteiligen.“ Nicole Schlabach, stellvertretende Geschäftsführerin der Kulturstiftung, begründet das: „Es gehört zu den Grundaufgaben unserer Stiftung, kulturelle Höhepunkte einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Die vielfältigen Programmpunkte des Jubiläumsjahres zeigen die Stärken Marburgs in diesem Bereich.“
Die Kooperationspartner KNFM und die FotoCommunity Marburg haben die professionelle Durchführung und Betreuung des Projektes übernommen. Beide Gruppen arbeiten zum größten Teil ehrenamtlich. Und haben bereits über 300 ehrenamtliche Stunden geleistet. Mit der finanziellen Unterstützung der Stadt, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und der Stadtwerke Marburg wird der Fotobus seinen Beitrag zum Stadtjubiläum leisten. Die Busfahrer des Vereins Nahverkehrsgeschichte Marburg mit Martin Klehm und Holger Willanzheimer sorgen ehrenamtlich dafür, dass der Fotobus sicher zwischen den Orten hin- und hergefahren wird.
„Wir wollen gemeinsam mit den Menschen vor Ort mit einem niederschwelligen, partizipativen Kulturprojekt Marburg800 mitgestalten, die fotografischen Aktivitäten in ihren Stadtteilen fördern, entdecken, entwickeln und präsentieren“, erklärt Schäfer. Das kann mit Ausstellungen genauso passieren wie mit Fotowalks oder einer Fotodokumentation, skizzierte er mit Thomas Dimroth, Martin Lossau und Martin Patte vom Organisationsteam des Fotobusses die Vorhaben für das Jubiläumsjahr.
Zusätzlicher Höhepunkt: Mundart-Aufnahmen
Bei der Verwirklichung spielen die Stadtwerke eine ganz besondere Rolle. Denn sie haben dem Verein KNFM ab Mitte Januar einen dann ausrangierten, zwölf Meter langen Stadtbus zur Verfügung gestellt. Aus dem Bus wurden die Sitze entnommen, um Präsentationswände für Ausstellungen einzubauen und Platz für Material zu schaffen.
Zudem erhielt er ein neues „Außenkleid“, so dass er sofort als „Fotobus“ erkennbar ist.
„Wir unterstützen sehr gerne die FotoCommunityMarburg und den Verein KNFM mit unserem Bus, weil wir aufgrund unserer vielfachen Zusammenarbeit überzeugt sind, dass diese Projektpartner das Fotobus-Projekt zu einem schönen Erfolg führen werden“, ist sich Holger Armbrüster, Geschäftsführer der Stadtwerke Marburg, sicher.
„Und noch dazu verspricht die Begleitung durch das Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas mit Sicherheit ein richtiges Highlight“, macht Marburg800-Kurator Dr. Richard Laufner neugierig. Denn deren Mitarbeiter*innen sind in ausgewählten Stadtteilen vor Ort dabei, um Mundart aufzunehmen und sich passend zum Jubiläumsschwerpunkt „Marburg erinnern“ der Sprachentwicklung zu widmen. Hierzu werden die Bürger*innen gebeten, mit einem Foto zum Bus zu kommen und dort die Geschichte zum Bild auf Platt zu erzählen. Diese Geschichte wird ins Hochdeutsche übersetzt. Mit dem Bild und den beiden Tonspuren soll dann Mitte Oktober 2022 eine Ausstellung eröffnet werden.
Unterstützt wird das Projekt von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.