Alle Ortsteile werden Teil des Stadtjubiläums: Den mobilen Marburg800-Fotobus stellte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies (2. v. l.) mit Andreas Maria Schäfer vom Fotobus-Team (2. v. r.) sowie (v. l.) Jubiläumsbüroleiterin Kariona Kupka-Stavrou, Marburg800-Kurator Dr. Richard Laufner, Stadtwerke-Geschäftsführer Holger Armbrüster, Martin Lossau (FotoCommunity), Martin Patte (KNFM), Thomas Dimroth (KNFM), Karin Brahms (Stadtwerke), Andreas Bartsch, Vorsitzender der Sparkasse Marburg-Biedenkopf, Nicole Schlabach, stellvertretende Geschäftsführerin Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, Holger Willanzheimer und Martin Klehm vom Verein für Nahverkehrsgeschichte der Öffentlichkeit vor. (Fotos: Sabine Preisler, Stadt Marburg)
06.01.2022
SP

Marburg800-Fotobus fährt zum Stadtjubiläum in 21 Stadtteile

Marburg. Der Marburg800-Fotobus besucht als eines der großen Projekte des Stadtjubiläums über acht Monate die Marburger Außenstadtteile. Der Fotobus des extra dafür von Stadt, Sparkasse und Stadtwerken geförderten Projektträgers KulturNetzwerkFotografieMarburg wird die Menschen vor Ort einladen und dabei unterstützen, Fotoprojekte umzusetzen sowie ganz unterschiedliche fotografische Aktionen anzubieten. 

„Mit dem Fotobus organisiert der Verein KulturNetzwerkFotografieMarburg ein wunderbares Projekt: Es bindet alle Stadtteile in die Aktivitäten von Marburg800 ein, denn unser Jubiläum wollen wir nicht nur in der Kernstadt feiern“, betont Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Und das ziehe sich als Prinzip quer durch das Jubiläumsprogramm. Ob Verein, Kita, Schule oder Feuerwehr, ob einzelne Fotograf*in oder Gruppe – alle seien eingeladen, Fotografie zu zeigen, zu erleben und zu gestalten, freut sich Jubiläumsbüroleiterin Kariona Kupka-Stavrou auf das facettenreiche Programm. 

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Ein kompletter, ehemaliger Stadtwerke-Bus wird für Marburg800 umgebaut. 21 Zusagen aus den Ortsteilen liegen vor, wie Andreas Maria Schäfer vom Verein KulturNetzwerkFotografieMarburg (KNFM) zur großen Resonanz des Projektes erklärt. „Der Fotobus wird immer für acht bis zehn Tage an einem zentralen Platz in den Stadtteilen stehen“, informiert er. 

Mit dabei sein werden Bauerbach, Bortshausen, Cappel, Cyriaxweimar, Dagobertshausen, Dilschhausen, Elnhausen, Ginseldorf, Gisselberg, Haddamshausen, Hermershausen, Marbach, Michelbach, Moischt, Richtsberg, Ronhausen, Schröck, Stadtwald, Waldtal, Wehrshausen und Wehrda. Der Kontakt ist laut Schäfer bereits hergestellt und fortlaufend wird zusammen weiter geplant. Für alle 21 Stadtteile wurden bereits feste Zeitfenster vereinbart, die auf www.knfmev.de/fotobus-standorte und ab Jahresende immer aktualisiert auf der Jubiläumsseite www.marburg800.de abrufbar sind. 

„Wir wollen uns gemeinsam an Geschichte erinnern, uns gemeinsam mit der Gegenwart beschäftigen, gemeinsam über alle Grenzen hinweg feiern und gemeinsam Gedanken machen, wie wir in Zukunft zusammenleben wollen“, so Oberbürgermeister Spies. Der Fotobus stehe sinnbildlich für diesen Zusammenhalt, durch persönliche Begegnungen in allen Stadtteilen.

Der komplett umgebaute Bus wird zum offiziellen Jubiläumsauftakt am 28. März 2022 nachmittags auf den Platz vor dem Erwin-Piscator-Haus einfahren und mit Ausstellungen und Mitmach-Aktionen dabei sein. „Das unterstreicht: Unsere Stadtteile gehören zu uns. Zusammen sind wir Marburg800“, betont Spies. Auch Andreas Bartsch, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Marburg-Biedenkopf, ist begeistert: „Uns hat das Projekt mit seinem Bezug zur Region, insbesondere zu den Stadtteilen, bei der Beantragung von Spendenmitteln für Marburg800 sofort überzeugt und wir konnten die Sparkassen Kulturstiftung Hessen-Thüringen gewinnen, sich als Hauptunterstützer an dem Projekt zu beteiligen.“ Nicole Schlabach, stellvertretende Geschäftsführerin der Kulturstiftung, begründet das: „Es gehört zu den Grundaufgaben unserer Stiftung, kulturelle Höhepunkte einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Die vielfältigen Programmpunkte des Jubiläumsjahres zeigen die Stärken Marburgs in diesem Bereich.“

Die Kooperationspartner KNFM und die FotoCommunity Marburg haben die professionelle Durchführung und Betreuung des Projektes übernommen. Beide Gruppen arbeiten zum größten Teil ehrenamtlich. Mit der finanziellen Unterstützung der Stadt, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und der Stadtwerke Marburg wird der Fotobus seinen Beitrag zum Stadtjubiläum leisten. Die Busfahrer des Vereins Nahverkehrsgeschichte Marburg mit Martin Klehm und Holger Willanzheimer sorgen ehrenamtlich dafür, dass der Fotobus sicher zwischen den Orten hin- und hergefahren wird. 

„Wir wollen gemeinsam mit den Menschen vor Ort mit einem niederschwelligen, partizipativen Kulturprojekt Marburg800 mitgestalten, die fotografischen Aktivitäten in ihren Stadtteilen fördern, entdecken, entwickeln und präsentieren“, erklärt Schäfer. Das kann mit Ausstellungen genauso passieren wie mit Fotowalks oder einer Fotodokumentation, skizzierte er mit Thomas Dimroth, Martin Lossau und Martin Patte vom Organisationsteam des Fotobusses die Vorhaben für das Jubiläumsjahr.

Bei der Verwirklichung spielen die Stadtwerke eine ganz besondere Rolle. Denn sie werden dem Verein KNFM ab Mitte Januar einen dann ausrangierten, zwölf Meter langen Stadtbus zur Verfügung stellen. Aus dem Bus werden die Sitze entnommen, um Präsentationswände für Ausstellungen einzubauen und Platz für Material zu schaffen. Zudem erhält er ein neues „Außenkleid“, so dass er sofort als „Fotobus“ erkennbar ist.  
 
Bei einem Pressetermin wurden der Bus und sein geplantes neues Werbedesign mit allen Unterstützenden auf dem Stadtwerke-Gelände der Öffentlichkeit präsentiert. „Wir unterstützen sehr gerne die FotoCommunityMarburg und den Verein KNFM mit unserem Bus, weil wir aufgrund unserer vielfachen Zusammenarbeit überzeugt sind, dass diese Projektpartner das Fotobus-Projekt zu einem schönen Erfolg führen werden“, ist sich Holger Armbrüster, Geschäftsführer der Stadtwerke Marburg, sicher.

„Und noch dazu verspricht die Begleitung durch das Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas mit Sicherheit ein richtiges Highlight“, macht Marburg800-Kurator Dr. Richard Laufner neugierig. Denn deren Mitarbeiter*innen sind in ausgewählten Stadtteilen vor Ort dabei, um Mundart aufzunehmen und sich passend zum Jubiläumsschwerpunkt „Marburg erinnern“ der Sprachentwicklung zu widmen. Hierzu werden die Bürger*innen gebeten, mit einem Foto zum Bus zu kommen und dort die Geschichte zum Bild auf Platt zu erzählen. Diese Geschichte wird ins Hochdeutsche übersetzt. Mit dem Bild und den beiden Tonspuren soll dann Mitte Oktober 2022 eine Ausstellung eröffnet werden.

Hintergrund:

Die FotoCommunityMarburg ist ein Zusammenschluss und ein Netzwerk von Menschen, die Freude an der Fotografie haben. Sie wurde 2010 von Andreas Maria Schäfer gegründet und hat etliche Ausstellungen und Fotoprojekte realisiert – unter anderem mit der Volkshochschule Marburg seit 2014 die jährlichen Marburger Fototage. KulturNetzwerkFotografieMarburg hat sich 2017 zur Organisation des Photo.Spectrum.Marburg gegründet und sich 2020 die Rechtsform eines eingetragenen Vereins gegeben, der somit formaler Projektträger ist. Das langfristige angelegte Satzungsziel dieses Vereins ist die Förderung des Kultur- und Bildungsgutes Fotografie.

© Januar 2022 - marburg800