Bei der Premiere des Music Labs am Rudolphsplatz ging es um Beteiligung und nachhaltige Kultur. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies (3. v. l.) beim Klangmix an der Loop-Station mit Jonas Siepmann (2. v. l.) und Teilnehmer*innen. (Foto: Sabine Preisler, Stadt Marburg)
22.07.2022
Sabine Preisler
Stadt begrüßte zum Mitmachen und zum Austausch über nachhaltige Kultur

Premiere von Music Lab bringt Leben und Kreativität auf Rudolphsplatz

Marburg. An der Loop Station den eigenen Sound gestalten oder nachhaltige Vintage-Klamotten für Veranstaltungsvermarktung selbst bedrucken: Beides gehörte zum ersten Marburger Music Lab am Rudolphsplatz. Für zwei Tage ging es dort bei der Premiere um nachhaltige und achtsame Kultur.

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„Denn zur Frage, wie wollen wir leben, gehört auch die Frage, wie wollen wir zukünftig Kultur machen und wie könnte der Musikmarkt fairer funktionieren“, beschrieb Oberbürgermeister und Kulturdezernent Dr. Thomas Spies zur Begrüßung das Konzept der Veranstaltung für nachhaltigen Konsum und nachhaltige Produktion. Das umfasse die ökologische und die ökonomische Dimension sowie die Frage des sozialen Ausgleichs auch in der Musikkultur, erklärte Spies. In Marburg habe man sich bereits auf den Weg gemacht, zum Beispiel im KFZ. Mit dem Music Lab gehe man ganz praktisch neue Schritte. Bei bestem Wetter nutzten das offene Angebot zum Ausprobieren und zur Beteiligung rund um den Brunnen Interessierte aus der ganzen Stadt. Eingeladen hatte der städtische Fachdienst Kultur für sie auch Expert*innen aus Berlin, Frankfurt und Nürnberg.

Die Ideen, die jetzt im „Barcamp“ aufgegriffen wurden, sollen im September in Vertiefungsworkshops weiterentwickelt werden. Im Mittelpunkt standen die Themen Veranstaltungsorganisation, Musik, Technik und (Bühnen)Performance.

Begleitet wurde das Music Lab von einem spannenden öffentlichen Kulturprogramm: An den Abenden verwandelte sich der Rudolphsplatz selbst in eine Bühne für das Streetart-Projekt „Fauna Rising“ des Jugendtheaterclubs „Act easy“ genauso wie für elektronische Musik von Jonas Siepmann, der nachmittags zuvor mit den Teilnehmenden mit Klängen experimentierte.

Zum zweiten Bühnenabend hieß Stadträtin Kirsten Dinnebier dann im Zeichen von starken Frauen mit Poetry Slammerin Lisa Maiworm, der Band Effy Brie und einem Impulsvortrag zur „Awareness“ von Künstlerin Zuzu CreatriX willkommen. „Mit Awareness sind Angebote und Strukturen gemeint, die helfen Diskriminierung oder Gewalt vorzubeugen“, machte Dinnebier in ihrem Grußwort deutlich. Entsprechend gelte es Räume zurückzugewinnen. „Ich bin sehr glücklich, wenn ich auf diesem feierlich geschmückten Rudolphsplatz stehe und sehe, was Kunst und Musik aus einem Ort machen, den ich schon seit meiner Jugend kenne. Überall Leben, Kreativität und Musik“, hob Marburgs Stadträtin hervor.

 

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