>
Susanne Saker zeigt mit ihren Fotografien neue Perspektiven von Marburger Bauwerken.
Cover des Buches 1222 - Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur von Daniel Twardowski
"Mein Marburg-Malbuch" lädt zur Reise durch acht Jahrhunderte ein. (Grafik: Randi Grundke)

Von der Historie bis zu ungewöhnlichen Perspektiven
Druckfrisch - Publikationen im Jubiläumsjahr

Zur Ausstellung "Stadtgeschichten" ist begleitend eine attraktive Publikation erschienen.

Ob ungewöhnliche Perspektiven, neue Formate oder fundierte Forschung, schwarz auf weiß oder fotografische Bildbände: Die druckfrischen Publikationen zum Stadtjubiläum 2022 bieten die ganze Bandbreite. Die Marburg800-Stadtschrift „1222 – Das Dreh-Buch“ und das Kindermalbuch einer Künstlerin stellen wir Ihnen an anderer Stelle ausführlich vor. Aber auch darüber hinaus gibt es Vieles zu entdecken.

800 Jahre Stadt Marburg - Lebenswelten in Mittelalter und Neuzeit

Zum Thema „800 Jahre Stadt Marburg – Strukturen und Lebenswelten in Mittelalter und Neuzeit“ wird der Verein für hessische Geschichte und Landeskunde, vor Ort als Marburger Geschichtsverein aktiv, im Frühsommer ein rund 400 Seiten starkes, reich bebildertes Buch zum Stadtjubiläum beisteuern – mit bislang wenig oder gar nicht beachteten Themen der mittelalterlichen und neuzeitlichen Stadtgeschichte. Neben archäologischen und bauhistorischen Fragen sowie rechts- und verfassungsgeschichtlichen Entwicklungen werden wirtschafts- und sozialhistorische Aspekte behandelt.

Den Skandalen in der Marburger Geschichte widmet sich ein Buch des Institutes für Landesgeschichte. Cover: transcript Verlag

Skandal!? Stadtgeschichten aus Marburg

Mit dem Sammelband „Skandal!? Stadtgeschichten aus Marburg im 20. Jahrhundert“ widmet sich das Institut für Hessische Landesgeschichte der Universität am Beispiel Marburgs schlaglichtartig Ereignissen und Verhältnissen des 20. Jahrhunderts, die zeitgenössisch oder auch erst später in der Stadtgesellschaft und allgemeinen Öffentlichkeit als Skandal wahrgenommen wurden. Ebenso thematisiert das Buch den ausgebliebenen sowie den vergessenen Skandal. „Mit ihren schlüpfrigen Details, heftigen Emotionsausbrüchen und überkommenen Moralvorstellungen bieten Skandale ein spannendes und innovatives Forschungsfeld für die Stadtgeschichte“, so die Ankündigung für das Anfang 2022 erscheinende Buch. Preis: 29,90 Euro.

Das Bild zeigt spielende Kinder der einstigen
Barackensiedlung am Krekel. Aus: Krekel_Sammlung Hermann Bauer

Obdachlosigkeit: Geschichte und Perspektiven

Als Stadtschrift im Rathaus-Verlag geht es zum Jubiläum mit der Obdachlosigkeit auch um ein zentrales soziales Thema. Christina Hey, Hartmut Möller und Ursula Mannschitz widmen sich zusammen mit dem Fachbereich Erziehungswissenschaften/AG Sozialpädagogik der Uni und der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GeWoBau der einstigen Barackensiedlung am Krekel und möchten auch die Menschen vor dem Vergessen bewahren, die dort einst lebten. Ergänzt wird dies durch Beiträge über innovative Wege aus der Obdachlosigkeit im Rahmen der Stadtentwicklung. Die Veröffentlichung ist für den Herbst 2022 geplant.
Einen Überblick über das Thema Obdachlosigkeit in Marburg gibt dieser Artikel von Christina Hey und Jürgen Rausch. Wer eigene Erinnerungen, Fundstücke aus Familienalben und Sonstiges beitragen möchte, um den Krekel vor dem Vergessen zu bewahren wendet sich an krekel.marburg@gmail.com Das Diakonische Werk Marburg-Biedenkopf gibt im Jubiläumsjahr Einblicke in das Leben von Wohnungslosen in der Ausstellung "Elisabeth hat (k)ein Bett".

Nach-Lese-Buch

Reinhold Drusel widmet sich der Geschichte Marburgs von der Vorgeschichte
des Nationalsozialismus in Marburg bis in die jüngere Marburger Vergangenheit.
Cover Buch: Reinhold Drusel

Mit Reinhold Drusel ist außerdem ein Marburger Urgestein aus Ockershausen mit einer Publikation an Bord. Er widmet sich seit vielen Jahren im Ruhestand der Geschichte und Heimatkunde. Als leidenschaftlicher Sammler von historischem Material will Drusel „Standardwissen über die Geschichte Marburgs allgemein verständlich vermitteln“. Dabei beleuchtet er die Vorgeschichte des Nationalsozialismus in Marburg, widmet sich dem Gasthaus Schützenpfuhl oder gewährt Einblick in jüngere Marburger Vergangenheit. Ergänzend plant Drusel Vorträge wie zum 30-jährigen und zum Siebenjährigen Krieg, zum Aufstand gegen Napoleon oder über „Hinkels Mord“ am Dammelsberg.

Glücksorte

Die Journalistin, Essay- und Buchautorin Andrea Reidt stellt zum Stadtjubiläum ihr gleichnamiges Regionalreisebuch "Glücksorte" über Marburg vor, das im Juli 2022 neu erscheint. Sie zeigt Fotografien aus Marburg und den dörflichen Stadtteilen und wird bei der Buchpräsentation am 19. Juli im TTZ im Gespräch mit Moderator Manfred Paulsen vom Verein Kulturelle Aktion Strömungen über ihre Recherchen und Erlebnisse als Reisereporterin sprechen. Das mit 80 Fotografien bebilderte Buch will einladen, verborgene Stellen und altbekannte Schauplätze neu zu entdecken. Buchpreis: 15 Euro.

Stadtgeschichten

Anhand von acht Objekten wird in 8 plus einem Kapitel Stadtgeschichte erzählt. Am Beispiel der Wetterfahne und des reitenden Soldaten, der an die Wechselfälle des 30-jährigen Krieges erinnert, anhand des Megafons, das für Proteste der 60er- und 70er Jahre steht. Ergänzt werden die Stadtgeschichten durch Bildmaterial und Jahrhundertskizzen. Herausgeber des städtischen Magazins sind Historikerin Dr. Eva Bender, Dr. Christoph Otterbeck, Leiter des Museums für Kunst und Kulturgeschichte, und Ruth Fischer, Fachdienstleiterin Kultur. Eine gleichnamige Ausstellung wird zum 800-Jahre-Jubiläum eröffnet.

Susanne Saker zeigt Bauwerke in Marburg,
die für die Architektur des Brutalismus stehen.
Campus Lahnberge. Foto: Susanne Saker

Mehr als nur Fachwerk

Dass Marburg auch anders kann, zeigt Susanne Saker bereits jetzt mit ihren Fotografien auf Instagram (@brutal_marburg). In der zweiten Hälfte des Jubiläumsjahres wird sie sich mit Plakataktion, Postkarten und Bildband den Bauwerken in Marburg widmen, die wie die Hauptpost oder der Campus auf den Lahnbergen für die Architektur des Brutalismus stehen. Der Bildband will diese urbane Seite Marburgs zeigen und den Blick auf die Ästhetik der „Betonmonster“ lenken. Preis: 20 Euro, der Erlös geht an die Tafel.

Heinrich Stürzl und Hans-Peter Ziemek
blicken in die Stadtgeschichte und haben
drei ergänzende Stadtspaziergänge
entwickelt. Cover: Husum Druck- und Verlagsgesellschaft

 

 

Kleines Marburg ABC

Der neue Marburg Stadtführer nimmt besonderen Bezug auf das Stadtjubiläum zum Thema "Marburg erinnern". In 45 Stichworten von A wie Affenfelsen bis W wie Weidenhausen werden zentrale Themen, Orte und Personen der Stadt und ihrer Geschichte dargestellt. Dabei werden auch die dunklen Kapitel wie Hexenprozesse, Verfolgung und Deportation von Juden, Sinti und Roma nicht ausgespart. Ergänzend dazu gibt es drei Stadtspaziergänge, auf denen diese Orte selbst erkundet werden können. Die Routen beginnen am Haupt- bzw. Südbahnhof und unterstützen so eine klimafreundliche Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Der reich bebilderte Stadtführer richtet sich primär an Touristen und Gäste, die die Stadt kennenlernen wollen. Aber auch Einheimische finden darin vielleicht das eine oder andere, das sie noch nicht kennen. Preis: 9,95 Euro. 

Rathaus um 1890. Foto: Ludwig Bickell

Rathaus500

Im Rathaus-Verlag erscheinen wird im Jubiläumsjahr die vom Freien Institut für Bauforschung und Dokumentation (Ulrich Klein) mit der Unteren Denkmalschutzbehörde geplante Buchpublikation rund um 500 Jahre Geschichte des Rathauses. In der ersten Hälfte der 1520er-Jahre wurde nach zum Teil erbitterten Auseinandersetzungen in der Bürger*innenschaft das neue Rathaus am Untermarkt fertiggestellt. Der Band beschreibt die Vorgeschichte, den Konflikt um Größe und Kosten und die Rolle des Landgrafen Philipp bei der Vollendung. Geplant für Frühsommer 2022. 

Gesichter erzählen Geschichte

Portrait einer Marburger Bürgerin,
gemalt von Sabine Schock

Freiwillige aus Stadtteilgruppen, Senior*innenbeirat, Altenplanung und Freiwilligenagentur haben Menschen zwischen 60 und 95 interviewt. Autorin Katrin Völker fasst die Kurz-Portraits zusammen, Heike Heuser hat für die Publikation fotografiert, Sabine Schock steuert Portraits bei. Vorstellung am 8. April im BiP. Mehr Informationen zum Projekt gibt es hier


75 Frauenorte in Marburg 

Das Entdeckerinnenbuch zu 800 Jahren Stadtgeschichte soll im August 2022 erscheinen.
Cover: Schüren Verlag GmbH

Ein Jubiläum bietet den Anlass, erneut auf die Geschichte der Stadt zu blicken. Dabei fällt auf, dass in der Geschichtsschreibung zur Stadt wenig über die Frauen, die hier lebten, zu finden ist. Bis ins 20. Jahrhundert war es ihnen aufgrund ihres Rechtsstatus‘ kaum möglich, die Stadtgeschichte zu prägen. Lassen sich also überhaupt noch Spuren finden? Bisher konzentrierte sich die Suche auf berühmte Einzelpersönlichkeiten. Mit einem anderen Blick auf die Stadtgeschichte, der sich auf die Sichtbarkeit im Stadtraum oder das Handeln und Agieren in der Öffentlichkeit fokussiert, wird deutlich, dass es eine Geschichte der Frauen der Stadt zu entdecken gibt. Die 75 Frauenorte möchten einen ersten Anstoß dazu geben, Straßen, Plätze und Gebäude der Stadt neu zu betrachten. Es ist ab August im Marburger Schüren Verlag erhältlich. Ausführliche Informationen zur Publikation erhalten Sie auf der Projektseite

 

Medienkisten

Wollten Sie schon immer mal wissen, wie es früher in Marburg war? Kennen Sie bekannte Marburger Frauen und Männer? Oder möchten Sie gerne an Ihre Kindheit und Jugend in Marburg erinnert werden? Vielleicht interessieren Sie sich aber auch ganz aktuell für Umweltschutz und Nachhaltigkeit? Zum Stadtjubiläum haben Stadtbücherei und Rathaus-Verlag das Angebot erweitert und bieten Medienkisten zum Ausleihen mit folgenden Themen an: Marburg für Senior*innen, Marburg für Kinder, Frauen in Marburg, Damals in Marburg, Verlorenes Marburg: verschwundene oder vergessene Orte, Marburg im 13. Jahrhundert und Grünes Marburg: Umweltschutz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Für die Ausleihe wird nur ein Stadtbüchereiausweis benötigt.

Bodo Langner betrachtet Marburg fotografisch
anders als gewohnt und grafisch verfremdet.
Marburg verfremdet. Foto: Bodo Langner

Marburg800-Kalender

Sie haben noch keinen Kalender für das Jubiläumsjahr? Mit dem Kalender Marburg-Visionen betrachtet Bodo Langner als Marburg800-Projekt unsere Stadt fotografisch anders als gewohnt und grafisch verfremdet, jenseits aller Klischees. Dabei spiegeln die Motive die 800 Jahre Marburgs von ihren Ursprüngen vom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart mit Betonung des 20. und 21. Jahrhunderts wider. Die Fotografiken gibt es als Kalender, als Postkarten und als Einzeldrucke. Kontakt: bodo@langner.photo.de

Die Titelseite des Kalenders zu
bedeutenden Frauen der
Stadtgeschichte durch acht Jahrhunderte.
Prof. Marita Metz-Becker 

Mit bedeutenden Frauen der Stadtgeschichte durch acht Jahrhunderte Marburg geht es mit dem zweiten Kalenderprojekt, den das Marburger Haus der Romantik herausgegeben hat. Er widmet sich zwölf bedeutenden Frauenpersönlichkeiten, die im kulturellen Gedächtnis der Stadt Spuren hinterlassen haben – von der heiligen Elisabeth bis zu Frauen des 21. Jahrhunderts. Alle Texte kommen von Professorin Marita Metz-Becker. Ergänzend zum Kalender hat Frau Metz-Becker für Marburg800 einen spannenden Artikel zum Thema verfasst.

 

 

Geschichte

Forschung

Literatur

Erzählungen

Fotografie

Publikationen

Imp
ressionen

Marburg Visionen 2 © Foto von Bodo Langner
Marburgvisionen © Foto von Bodo Langner
MarburgVisionen3 © Foto von Bodo Langner
brutal_marburg_PhilFak © Foto von Susanne Saker
brutal_marburg1 © Foto von Susanne Saker
brutal_marburg2 © Foto von Susanne Saker
© Januar 2022 - marburg800