Bedeutende Frauen der Romantik
Dabei tauchen auch Namen auf, die heute kaum noch im Bewusstsein sind, obwohl sie in ihrer Zeit sehr bedeutend waren, wie etwa Johanna Wyttenbach, eine Intellektuelle des ausgehenden 18. Jahrhunderts, der die Universität Marburg schon vor Einführung des allgemeinen Frauenstudiums den philosophischen Doktortitel verlieh. Oder Lieschen Hoffmann, die Tochter eines Handschuhmachers, die als „Retterin des Weidenhäuser Grabenlandes“ in die Stadtgeschichte Eingang fand.
Frauen aus der Epoche der Romantik wählten Marburg im 19. Jahrhundert zu ihrem Aufenthaltsort, wie Caroline Schlegel-Schelling, Sophie Mereau oder Bettina Brentano, nach der man den alten Stadtmauerturm im Forsthofgarten benannte.
Ein Jahrhundert später engagierten sich Marburgerinnen nach dem Zweiten Weltkrieg jenseits ideologischer Grabenkämpfe im überparteilichen Frauenverband, wie die Schneiderin Cilly Schäfer, Kommunistin und Widerstandskämpferin; Luise Berthold, Marburgs erste und über 30 Jahre einzige Professorin an der Philipps-Universität, oder Lisa de Boor, Schriftstellerin und Anthroposophin, in deren Wohnzimmer im November 1945 der Verband mit insgesamt acht Frauen gegründet wurde.